Gemäß der ÖVE E8001 und der Elektroschutzverordnung (ESV) 2012 unterliegen elektrische Anlagen regelmäßigen Überprüfungen, um deren Sicherheit und Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten. Diese Prüfpflicht ist für alle elektrischen Anlagen verbindlich und umfasst sowohl die Dokumentation als auch die Vorlage der Ergebnisse bei behördlicher Anforderung.
Warum sind regelmäßige Elektroüberprüfungen wichtig? Elektrische Anlagen sind fortlaufender Abnutzung ausgesetzt. Jede Stromleitung erzeugt Verlustwärme, die Kontakte und Klemmstellen beansprucht und langfristig zu Materialermüdung führen kann. Auch äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit, Kälte, Hitze, mechanische Vibrationen oder aggressive Substanzen wie Staub, Säuren und Laugen können die Lebensdauer von Anlagen erheblich verkürzen. Daher ist es erforderlich, diese Anlagen nicht nur nach der Installation oder bei wesentlichen Änderungen zu überprüfen, sondern auch in festgelegten Intervallen.
Prüfintervalle laut ÖVE E8001 und ESV 2012 Standardmäßig müssen Elektroüberprüfungen alle fünf Jahre erfolgen. Unter bestimmten Bedingungen, wie bei hoher mechanischer oder chemischer Belastung, wird das Prüfintervall auf drei Jahre verkürzt. Wenn mehrere belastende Faktoren vorliegen, beträgt das Intervall nur ein Jahr. In explosionsgefährdeten Bereichen oder im Bergbau können Überprüfungen sogar alle sechs Monate erforderlich sein. In Büros oder Dienstleistungsbetrieben mit geringer Belastung kann das Intervall auf maximal zehn Jahre verlängert werden.
Der Betreiber der Anlage ist verantwortlich für die Einhaltung der vorgeschriebenen Prüffristen, die Durchführung der Prüfungen sowie die Beseitigung etwaiger Mängel. Die regelmäßige Elektroüberprüfung gemäß ÖVE E8001 trägt entscheidend zur Sicherheit und Langlebigkeit elektrischer Anlagen bei.